Agile Transformation | Vom einzelnen Menschen bis in die Tiefe Ihrer Organisation!

09.10.2019
Manfred Baumgartner

Am 26. September 2019 fand der dritte Workshop der Reihe „Agile Transformation – Vom einzelnen Menschen bis in die Tiefe Ihrer Organisation“ in den Räumlichkeiten der Nagarro GmbH in Wien statt. Die ASQF-Fachgruppe Agilität Österreich freute sich über mehr als 50 Teilnehmer, die sich intensiv und spielerisch mit Thema Struktur & Organisation auseinandersetzten. Nach unserem ersten Treffen im März – die persönliche Komponente im Mittelpunkt – und dem zweiten Workshop im Juni mit Fokus auf agile Teams wollten wir diesmal nachspüren, welche Auswirkungen Agilität auf der Organisationsebene haben kann.
Dabei richtete sich unser Augenmerk auf Aspekte der Selbstorganisation, Zusammenarbeit und Transparenz im Unternehmen. Im Rahmen von drei Übungen und Reflexionen dazu ging es darum, Mechanismen und Wirkungsweisen zu erkennen, die vom individuellen Verhalten über das Zusammenspiel in Teams in das Unternehmen ausstrahlen und umgekehrt.

Marshmallow
Ziel ist es, mit Hilfe von Spaghetti, Kreppband, Schnur und eines Marshmallows den höchsten Turm zu bauen.
Ballpoint Game
Ziel des Spieles ist es, die Bälle von einem Kübel in den anderen zu transportieren und bereits vor Beginn des Spieles eine Schätzung abzugeben, wie viele Bälle das Team schaffen kann.
Cynefin Lego Spiel
Verschiedene Aufgabenstellungen, die mit Lego-Bausteinen gelöst werden müssen

Selbstorganisation

Selbstorganisation ist für viele eine der größten agilen Herausforderungen. Nach Jahrhunderten hierarchischer Unternehmens- und Projektkulturen sollen, dürfen oder müssen sich nun Mitarbeiter, Teams, Projekt- und Linienstrukturen, etc. selbst organisieren – und das auch noch an gemeinsamen Unternehmenszielen ausgerichtet.
Dies muss einerseits für sich selbst gelernt werden, also „wie organisiere ich mich, wir uns selbst“ und andererseits muss auch gelernt werden, Selbstorganisation zuzulassen, was insbesondere für das Management oft schwer ist. All dies gelingt nicht gleich beim ersten Wurf.
· Der Abgleich von Unternehmens, Team und persönlichen Zielen bedarf enger Kommunikation auf Augenhöhe
· Die laufende Optimierung der Abläufe und des Handelns basiert auf der Offenheit gegenüber neuer Ideen und dem respektvollen Umgang im gegenseitigen Feedback
· Das Finden der passenden (Team-)Strukturen in Größe und Zusammensetzung für gewisse Aufgabenstellungen ist für eine gut funktionierende selbstorganisierte Organisation ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

 

Zusammenarbeit

Die Form der Zusammenarbeit in zunehmend agiler werdenden Unternehmen verändert sich. Sie erfolgt nicht mehr entlang vordefinierter Linien und Grenzen, sondern ist geprägt durch Offenheit, aktives Zuhören, dem Zulassen unterschiedlicher Sichten und der situativen Anpassung an unterschiedliche Problemstellungen und Herausforderungen.

 

Transparenz

Viele Unternehmen, insbesondere die bisherigen „Verantwortlichen“, haben die Sorge, dass im Zuge der agilen Transformation die notwendige Transparenz abhandenkommt und denken dabei etwa an das Auflassen des bisherigen Berichtswesens oder der gewohnten Regelkommunikation. Tatsächlich ist jedoch gerade Transparenz für das Gelingen agiler Transformationen von großer Bedeutung. Das Schaffen von Transparenz, der Zugang zu den notwendigen Informationen für die jeweiligen Stakeholder, erfolgt jedoch in einer neuen Form: Nicht mehr über aufwändig erstellte Statusreports oder –mails etc., sondern über für jeden zugängliche, aktuelle Arbeitsergebnisse und deren Status (i.B. Kanban-, Scrum Board, „Live Views“ auf Kundenreaktionen, etc.)
Diese unmittelbare Transparenz erfordert auch eine Kultur, die Fehler als Chance des Lernens und nicht als Zeichen des Versagens sehen, und sie ermöglicht eine sofortige Reaktion auf die Gegebenheiten und nicht erst zum nächsten Quartalsbericht.

Nach der abschließenden Präsentation der Arbeitsergebnisse durch Vertreter der jeweiligen Teams wurde das Thema des Abends beim anschließenden Networking noch bis Mitternacht eifrig weiter diskutiert. Der Austausch zwischen den Teilnehmern ist der Fachgruppe Agilität Österreich stets ein besonders wichtiges Thema.

Die Fachgruppe Agilität Österreich bedankt sich bei allen TeilnehmerInnen für ihr Kommen und die intensive Mitgestaltung des Abends, beim ASQF und beim Austrian Testing Board (ATB) für die organisatorische und kulinarische Unterstützung und bei Nagarro Österreich für die freundliche Aufnahme in ihren Räumlichkeiten.
Am 24. Oktober 2019, am ASQF-Day „Agile Night Austria“ fassen wir dann unsere Erlebnisse aus den drei Workshops des Jahres zusammen und diskutieren diese, angereichert um Berichte aus weiteren konkreten agilen Transformationen auf allen Ebenen.
Wir freuen uns auch schon sehr auf die Treffen in 2020, bei denen wir gemeinsam, in der agilen Community, dem Roten Faden „Diversity@Agile“ folgen wollen.
Die Termine 2020:

  • Workshop I: 03.2020
  • Workshop II: 06.2020
  • Workshop III: 09.2020
  • Agile Night: 11.2020

Manfred Baumgartner

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