IoT im Fokus: Wir fragen – Tecmata antwortet

15.03.2018
admin

Warum bieten Sie den CPIoT Kurs des ASQF an?
“Für uns ist Quality Engineering im Internet of Things nicht einfach ein Buzzword. Es ist Teil unserer Verantwortung gegenüber Kunden, Projekten und Mitarbeitern diesen Begriff mit Praxis und Wissen zu belegen. Insbesondere Projekte der Automatisierungsindustrie fordern fundiertes Wissen zum Quality Engineering im IoT Kontext.
Wir haben sehr gerne an der Entstehung des Syllabus mitgearbeitet und für das Trainingskonzept das Kapitel Motivation und Lebenszyklus mit geliefert. Gerne verweise ich auf den Abschnitt „Motivation“ im Trainingsportfolio, der viele Antworten auf diese Frage hier aufzeigt. Die Vermittlung von Basiswissen, die Beantwortung von Fragen und die Weitergabe von Antworten sind unser Anlass für dieses Kursformat.”
Welche Chancen & Gefahren sehen Sie im Internet der Dinge?
“Das datengetriebene Business hat immense Anforderungen an den Schutz von Daten. Die Entwicklung des Security Business muss rasant voran gehen. Dies beinhaltet Chancen und Freiraum für innovative Lösungen und birgt Risiken aufgrund der hohen Vernetzung und Komplexität.”
Welche Voraussetzungen und Eigenschaften müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des CPIoT-Kurses mitbringen?
“Die Teilnehmer müssen bereit sein über den Tellerrand hinaus zu schauen und sich der Komplexität des Themas Quality Engineering im IoT Kontext bewusst werden. Also die Bereitschaft gestaltend mitzuwirken, um das im Kurs Erlernte in der Praxis umsetzen zu können. Der Kurs vermittelt Basiswissen und ist nicht an eine bestimmte Rolle im Unternehmen gebunden. Etwas Berufserfahrung ist sicherlich von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung.”
Inwiefern trägt das Internet der Dinge zu neuen Geschäftsmodellen bei?
“Wo soll man da anfangen? Die Möglichkeiten sind schier unendlich, je nachdem wie kreativ unternehmerisch man aufgestellt ist und wie flexibel sich die bestehenden Strukturen anpassen lassen. Jedes Unternehmen hat die Chance, seine Wertschöpfungskette unter neuen Aspekten zu analysieren und zu bewerten. Eventuell unter Hinzunahme externer Experten, um neue Blickwinkel zu erkennen und zu nutzen. Als Ergebnis erschließen sich (neue) Nutzungskonzepte bestehender Produkte, Services und Dienstleistungen, die bezüglich Ihrer Wirtschaftlichkeit umsetzbar sind oder verworfen werden. Aus einer „Stand Alone Position“ kann sich hieraus ein viel größerer „Allgemeinnutzen“ ergeben, der das eigene Unternehmen nachhaltig nach vorne bringt, ohne dass Alleinstellungsmerkmale beeinträchtigt werden.”
Wie sieht die Zukunft des IoT aus?
“Die Frage ist sehr pauschal, wir gehen hier nicht auf die möglichen Geschäftsmodelle ein, sondern betrachten die fast emotionalen Reaktionen. Wünschenswert ist, dass sich die mit IoT verbundenen Vorbehalte und Ängste nach und nach abbauen. Dies durch sinnvolle Arbeitsplatzkonzepte, ausreichende Förderungen im Bildungswesen und angemessene Security Maßnahmen. Es ist noch viel Aufklärung notwendig, um Unsicherheiten im Arbeitsmarkt zu beruhigen. Die sinnvolle Zusammenarbeit von Regierung und Wirtschaft ist ein wichtiger Faktor für gelungene Zukunftskonzepte.
Die Ängste in Bezug auf den Umgang mit Daten werden derzeit durch die wenig aufeinander abgestimmten Security Maßnahmen nicht ausreichend beruhigt. Ein reifes, ausgeprägtes Quality Engineering kann hier deutlich Abhilfe schaffen. Ergänzend helfen dabei abgestimmte Richtlinien, die möglichst allgemeingültig für Branchen, Produkte, Services anwendbar sind.”
Der CPIoT- Kurs läuft unter der Überschrift „Quality Engineering for IoT“. Was mach denn den Begriff Quality Engineering aus?
“Grundsätzlich ist QE die Summe aus Planung, Konzeptionierung, Durchführung und Anwendung von qualitätssichernden Maßnahmen, jeweils auf den Bedarf und Kontext spezifisch abgestimmt. Diese Maßnahmen müssen über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes oder Service wirksam sein, damit deren Qualität sichergestellt ist. Im Kontext IoT führt das zu neuen Denkweisen, veränderten Methoden und höherer Komplexität, weil viele Schnittstellen und sehr lange Lebensdauern zu berücksichtigen sind.”
Welche ethischen Aspekte des IoT sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig?
“Der Mensch darf durch vorprogrammierte Entscheidungen auf der Device/Maschinenebene nicht in Gewissenskonflikte gebracht werden. Die Freiheit, über ein Dilemma als Mensch zu entscheiden, muss soweit möglich erhalten bleiben. Die Frage der Verantwortung darf nie strittig sein.”
[toggle type=”” title=”Für die tecmata GmbH antwortete Vera Gebhardt”]

Vera Gebhardt ist Niederlassungsleiterin der tecmata GmbH in Wiesbaden.
Als Principal Consultant setzt sie ihre Erfahrungen und Kenntnisse in den Bereichen Projektmanagement, Qualitätsmanagement und Funktionale Sicherheit erfolgreich ein. Vor ihrem Wechsel in die Ingenieursbranche, hat Vera Gebhardt bis 2003 im Bereich Finance and Insurance zunächst als geprüfte Versicherungsfachwirtin, später in der IT als Leiterin Qualität- und Testmanagement gearbeitet.

Vera Gebhardt ist langjährige und aktive Fachgruppenleiterin im ASQF und gründete 2009 die Fachgruppe Safety. Mittlerweile ist diese zur FG Safety & Security mit entsprechenden Referenten und Beiträgen erweitert. Aktuell hat sie am Syllabus und Trainingskonzept des Certified Professional for IoT intensiv mitgearbeitet und ist Mitglied der ASQF Arbeitsgruppe SSE_Secure Software Engineering.

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